Geschichte der Rafaelschule

Die Rafaelschule wurde im April 1951 als eine private Initiative des Unternehmers Armin Wirth in Zürich gegründet. Er suchte nach Schulungsmöglichkeiten für seine eigene Tochter. In den ersten Jahren fand der Unterricht in einfachen Räumlichkeiten an der Forchstrasse und der Unteren Zäune statt. 1955 wurde die Rafaelvereinigung gegründet, ein Kreis von Menschen, deren Wunsch es war, die anthroposophische Heilpädagogik in Zürich zu fördern. Damit war eine Trägerschaft für die junge Schule geschaffen, die sich unter anderem damit zu befassen hatte, die notwendigen finanziellen Mittel zu beschaffen, denn damals bestand noch keine IV-Versicherung.

Platznot war schliesslich ausschlaggebend, dass die Schule eine neue Heimat suchte. 1956 konnte die Schule in eine Villa an der Sonnenbergstrasse einziehen, die Armin Wirth für seine Familie, seine Firma, vor allem aber für die Rafaelschule erworben hatte. Hier hatte die Schule für beinahe 20 Jahre ihren Sitz. 

1960 wurde die Eidgenössische Invalidenversicherung gegründet. Diese Neuerung hatte zur Folge, dass die Rafaelschule öffentliche Gelder in Anspruch nehmen konnte. Bisher war der Schulbetrieb allein durch Spenden und einen äusserst sparsamen Gebrauch der finanziellen Mittel gesichert worden. Unter den damals Verantwortlichen wurde diskutiert, ob nicht durch das Annehmen der Unterstützung die Gefahr bestand, die Unabhängigkeit der Schule aufs Spiel zu setzen. Schliesslich entschloss man sich, auf die von der Invalidenversicherung zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel zuzugreifen. Als unmittelbare Folge wurde der Mitarbeiterverein Rafaelschule Zürich gegründet, der 1968 eine Neustrukturierung erfuhr. Der Vorstand bestand aus Persönlichkeiten des Schulumkreises. Das Lehrerkollegium stellte die Mitglieder. 

1977 musste die Schule aus den Räumlichkeiten der Sonnenbergstrasse ausziehen. Ein Zufall wollte es, dass man auf das Gebäude aufmerksam wurde, in denen sich die Rafaelschule auch heute noch befindet. Sie gehörten der Familie von Dr. Werner Weber. Die immer noch bestehende Rafaelvereinigung war in der Lage, die nötigen finanziellen Mittel aufzubringen, was schliesslich zu einem Kauf der Liegenschaft am Kapfsteig 64 führte. 

1992 konnte durch grosszügige Zuwendungen der Subventionsbehörde der lang ersehnte Saal gebaut werden. Durch eine grosszügige Spende im Herbst 2000 wurde die Umgestaltung des Pausenplatzes in Angriff genommen. Diese Um- und Neugestaltung fand im Jahr 2011 einen vorläufigen Abschluss. Doch gilt auch hier der Grundsatz: Auf Schulhöfen bauen wir nicht für die Ewigkeit, wir bauen für die Kinder.

Seit 2006 ist die Rafaelschule eine geleitete Schule. Im Jahr 2009 wurde der Verein der Rafaelschule umstrukturiert und schliesslich im Jahr 2010 in eine Stiftung übergeführt. 

Das letzte Jahrzehnt stellte an das Kollegium und die Mitglieder des Vereins grosse Anforderungen. Es war nötig, ein Qualitätsverfahren einzuführen, die Entscheidungsstruktur und Schulführung umzustellen und sich mit dem Konzept der Integration zu befassen. Zudem ist die Schule, wie jede öffentliche Einrichtung, vielfältigen Zeitströmungen und Entwicklungen ausgesetzt, zu denen das Kollegium aufgefordert ist, Stellung zu beziehen und Konsequenzen zu ergreifen. 

Hier finden Sie eine Chronik der Rafaelschule. Geschrieben von Silvia Bachmann, Frau Bachmann war mehr wie ein halbes Leben für die Rafaelschule tätig. An dieser Stelle geht ein grosser Dank an Frau Bachmann, für das Schreiben der Chronik und ihren unermüdlichen Einsatz. Chronik als PDF