Therapien

An der Rafaelschule bieten wir folgende Therapien an:

  • Psychomotorik
  • Logopädie
    extern: Audiopädagogische Abklärungen und Beratungen und schulisch indizierte Psychotherapie
  • verschiedene Kunsttherapien

Externe Therapien:

Folgende Therapien müssen vom Arzt verschrieben und von der Krankenkasse oder der IV bezahlt werden:
•    Physiotherapie
•    Ergotherapie
Diese Therapien können auch bei uns im Schulhaus durchgeführt werden


Psychomotorik

Die Psychomotorik-Therapie setzt sich zum Ziel, die Bewegungs-, Wahrnehmungs-, Kontakt- und Handlungsfähigkeit den Möglichkeiten des Kindes entsprechend zu fördern und zu verbessern. Sie orientiert sich an den persönlichen Entwicklungsthemen des Kindes, seinen Stärken und seinen psychomotorischen Schwierigkeiten. Sie unterstützt das Kind in seiner Persönlichkeitsentfaltung, vermindert den Leidensdruck des Kindes und erleichtert ihm den Umgang mit seinen Schwierigkeiten, seien diese nun im motorischen Bereich (Grob-, Fein- oder Grafomotorik), oder im Verhaltensbereich.

Die Psychomotorik-Therapie setzt sich zum Ziel Bewegungs-, Wahrnehmungs-, Kontakt- und Handlungsfähigkeit des Kindes entsprechend fördern und verbessern. 

I. Förderung der Bewegungs- und Wahrnehmungsentwicklung

  • Erweiterung der grobmotorischen Fähigkeiten (Gleichgewicht, KörperKoordinationen, Steuerung, Körperspannung, Kraftanpassung)
  • Unterstützung und Förderung einer sicheren Körperwahrnehmung
  • Verbesserung der Orientierung im Raum (Raumbegriffe, Planung, Übersicht)
  • Differenzierung der Sinneswahrnehmung

II. Förderung der Handmotorik und der Grafomotorik

  • Automatisierung der Schreibbewegung (Schreibsteuerung, Schreibdruck)
  • Festigung der Formerfassung (Buchstabenabläufe)
  • Zusammenspiel beider Hände (Aug-Hand und Hand-Handkoordination)
  • Handdominanz klären und schulen

III. Stärkung des Selbstvertrauens

  • Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stärken
  • Aufbau und Unterstützung eines positiven Selbstbildes
  • Positive Erlebnisse mit sich und seinem Körper in Spiel und Bewegung
    ermöglichen
  • Umgang mit eigenen Schwächen finden
  • Sensibilisierung des Umfeldes für die Schwierigkeiten des Kindes

IV. Erweiterung der Kommunikationsfähigkeit

  • Soziales Lernen in der Gruppe
  • Ausdrucksmöglichkeiten fördern

Hier finden Sie das Konzept zur Psychomotorik als


Logopädie

Bei uns an der Schule ist Logopädie ein fester Bestandteil im Therapieangebot.

Die Grundlagen dazu finden Sie im Konzept der Bildungsdirektion hier als PDF


Psychotherapie

Wir arbeiten für die Psychotherapie mit verschiedenen externen Therapeut*innen zusammen


Kunsttherapie Sprache

Therapeutische Sprachgestaltung, Drama- und Sprachtherapie ist integrierter Bestandteil der anthroposophischen Medizin, Therapie und Pädagogik. Ihre Ursprünge liegen in der Schauspiel- und Rezitationskunst. Die kunsttherapeutische Anwendung der sprachlichen Elemente: Laut, Silbe, Wort, Satz, Rhythmus und Gebärde bilden zusammen mit dem Inhalt das therapeutische Medium. Durch entsprechende Anwendung kann damit eine direkte Regulationswirkung auf Haltung, Atmung, Stimme, Artikulation und Verbalisierung erzielt werden. Spielerische Methoden vermitteln die sprachlichen und dramatischen Inhalte lebendig und bildhaft. Sprachwahrnehmung und –verarbeitung werden geweckt und angeregt.

Die Therapie wird nach Abklärung für alle Altersstufen angeboten und folgt einem individuell ausgerichteten Therapiekonzept. D.h. Schülerinnen und Schüler werden entsprechend ihrer persönlichen Ressourcen und ihres sprachlichen Entwicklungsstandes gefördert.

Die Therapeutische Sprachgestaltung beinhaltet und schult alle Bereiche des sprachlichen Ausdrucks und  bedient sich auch nonverbaler Elemente, wie Klang, Rhythmus, Gebärde. Spracherwerb, Sprachentwicklung und Gestaltung der gesprochenen Sprache werden über das menschliche Vorbild gelernt, die Therapie folgt diesem Prinzip.

Bei Kindern im Vorschulalter orientiert sich die therapeutische Unterstützung wesentlich an der natürlichen Sprach- und Spielentwicklung. Hierbei wird  die sensomotorische Entwicklung als eine Grundlage der kognitiven Entwicklung gezielt einbezogen.

Grundsätzlich wird in allen Altersstufen im Sinne der Salutogenese auf Prozesse der leiblichen, seelischen und geistigen Gesundheitsförderung gewirkt.

Beispiele:

Funktionell / somatisch

Offene Mundhaltung, Mundatmung und infantiles Schluckmuster gehen meist mit Haltungsschwächen einher und sind für Zahnfehlstellungen und häufige Erkältungskrankheiten mitverantwortlich. Therapiemassnahmen aus der myofunktionellen Regulationstherapie werden hier bei Bedarf eingesetzt und können bei guter Kooperation die Behandlung oben genannter Symptome positiv unterstützen. Die Sprachtherapie bietet an sich eine grundlegende Schulung und Unterstützung der gesunden Atmung und Körperhaltung. Dadurch können bei entsprechender Anwendung das Immunsystem und die Vitalfunktionen gestärkt werden.

Emotion und Bewusstsein:

Viele Inhalte werden in künstlerisch-poetischer Form vermittelt und gestaltet ( Geschichten, Gedichte, Puppenspiel, Theater). Dabei wird altersgemäss nach pädagogisch-therapeutischen Gesichtspunkten ausgewählt. Je nach Förderschwerpunkt wird damit Struktur gebend  oder auflösend, beruhigend oder anregend gearbeitet. Dem eigenen Inneren wird durch die Sprache  Ausdruck und Klärung verliehen, das Selbst- und Weltvertrauen wird unterstützt und  gestärkt. 

Das aktive Sprechen, auch wenn nicht vollständig entwickelt, hat seine Rückwirkung auf das Zentralorgan ( Gehirn) und dessen Reifung. Dabei spielt der wiederholende Übvorgang und die physiologische Gestaltung von Laut, Wort, Satz, Sprachrhythmus und Gebärde eine wesentliche Rolle. Durch ein klares, lebendig und schön gesprochenes Vorbild soll das intensionale Hören sowie die innere Bildhafigkeit beim Wahrnehmen der Sprache angeregt werden.

Die Therapeutische Sprachgestaltung erlaubt nicht nur die Behandlung von Sprach- und Sprechstörungen, sondern den gezielten Umgang mit unterschiedlichsten Krankheiten im internistisch-allgemeinärztlichen sowie im psychosomatischen, psychiatrischen und heilpädagogischen Bereich, da sie als Therapieverfahren grundlegend in das Verhältnis von Körper, Seele und Geist eingreift.

Weitere Informationen erhalten Sie auf folgenden Seiten:

Schweizer Verband für Anthroposophische Kunsttherapie SVAKT

www.svakt.ch

OdA artecura 

http://www.kskv-casat.ch


Heileurythmie

Die Heileurythmie ist eine Bewegungstherapie, die auf den Gesetztmässigkeiten der Sprache und der Musik beruht. Wir wissen, wie sich ein sich ruhig bewegender Mensch auch beruhigend auf uns wirkt oder wie ein chaotischer, hektischer, nervöser Mensch Unharmonie in uns verursacht. Ebenso kann die Musik auch anregend, beruhigend und ausgleichend auf uns wirken. 

Wie sich unsere Empfindungen in Mimik und Gestik von Innen nach aussen hin darstellen, wirken umgekehrt die heileurythmischen Bewegungen von aussen nach innen heilend und ausgleichend.

In der Lautbildung – d.h. im Aussprechen von Vokalen und Konsonanten – finden wir auch verschiedene Qualitäten, die die kleinen  Kinder hunderte Mal wiederholen: so drückt « mmmm » und  « ma, ma, ma…. »  für « mama »  eher ein verbindliches und offenes Element aus, beim « k,k,k,k… » dagegen ein stossendes und strukturierendes. Diese Qualitäten des Lautes können in den heileurythmischen Bewegungen umgesetzt werden: anregend oder beruhigend, lösend oder strukturierend, fliessend oder begrenzend, öffnend oder schliessend, luftig oder kantig, abstossend oder verbindend…

Dieselben Formkräfte der Sprache und der Musik wirken in den Bildungsprozessen der Organe und deren Tätigkeiten. Die Heileurythmie schafft einen Zusammenhang zwischen äusserer Bewegung und den inneren, funktionalen Lebensvorgängen des Organismus.

Bei der heileurythmischen Arbeit mit heilpädagogischen Kindern und Jugendlichen lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf die Individualität: Muss eher zentrierend oder auflösend gearbeitet werden? Braucht das Kind Anregungen eher im mittleren Bereich (Atmung / Rhythmus) oder im unteren Bereich (Stoffwechsel / Verdauung / Bewegungen) oder im oberen Bereich (Nerven / Sinnes System)… ?

Durch gezieltes Üben mit Hilfe von Versen, Bildern, Geschichten, Musik kann vieles gestärkt und verbessert werden, wie z.B.:

Geschicklichkeit und Feinmotorik
Koordination und Gleichgewicht
das Sich-Erleben im Raum, das Erleben der Raumesrichtungen
die Vorstellungskraft und das abstrakte Denken (dank dem Formenlaufen)
die Aufrechte, die Symmetrie
die Selbstwahrnehmung und das Selbstwertgefühl
das Selbstvertrauen und die Standfestigkeit
das Rhythmusgefühl
die Konzentration, die Aufmerksamkeit und die Ausdauer

Die Heileurythmie kann funktionelle Blockaden und Ängste lösen und sorgt für das innere Gleichgewicht. Durch die individuelle Begegnung und die Freude an der Arbeit wird die therapeutische Wirkung verstärkt.

So schafft Heileurythmie eine Basis für das Lernen auf allen Ebenen, emotional und intellektuell.