Fach- und Förderunterricht

Förderunterricht

Der Förderunterricht ist ein wichtiger Bestandteil in unserem schulisch-heilpädagogischen Angebot. Neben dem Hauptunterricht, in dem immer alle Schüler gemeinsam teilnehmen, bietet der Förderunterricht den Schülern die Möglichkeit ihre individuellen Lernwege zu finden.

Um Lernprozesse bestmöglich unterstützen und fördern zu können, braucht es eine “Förderplanung”. Die Schüler werden dort abgeholt wo sie stehen, dafür muss zunächst ein genaues Bild über ihre momentane Fähigkeiten und Fertigkeiten erarbeitet werden. Jede Klasse setzt sich aus Schülern mit sehr unterschiedlichen Lernvoraussetztungen zusammen. Diese Heterogenität der Klassen erfordert ein Angebot an differenzierten und individuellen Lernwegen. Das Lernsystem wird dadurch bereichert und ermöglicht die Schwächen und Stärken der Schüler zu harmonisieren. In ihren Aufnahmemöglichkeiten sowie die Art wie sie mit Lese-, Schreib- und Rechenkünste umzugehen vermögen, ist jeder Schüler einzigartig. Im Förderunterricht wird auf diese Einzigartigkeit der Schüler eingegangen. Der Förderunterricht leistet da eine individuelle Unterstützung wo der Klassenlehrer sie im Klassenverband nicht leisten kann. Das Erlernen und Anwenden der Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen, ist ein wichtiger Teil des Förderunterrichts. Die Art der Unterstützung ist sehr unterschiedlich. Bei manchen Schülern werden Rechenoperationen geübt oder kleine Aufsätze geschrieben, bei anderen werden grundlegende motorische und sensomotorische Fähigkeiten (z.B. Stifthaltung, Körperschema, Wahrnehmungs-Training oder Feinmotorik geübt). Förderunterricht kann auch Hilfe beim Erlernen der praktischen Fähigkeiten wie zum Beispiel des Schuh-Bindens leisten. Ganz nach dem Motto: Individuell und nach dem momentanen Lernbedarf des/der Schülers/in ausgerichtet.

Der Förderbedarf und -unterricht wird in den schulischen Standortgesprächen und der individuellen Förderplanung definiert.

Schwimmen


Eine von den gesündesten Sportarten überhaupt ist das Schwimmen. Der Schwimmunterricht ist ein wichtiger Teil unserer auf den ganzen Menschen ausgerichtete Heilpädagogik.

Das Element Wasser ermöglicht den Kindern und Jugendlichen, Erfahrungen zu machen, die nirgendwo anders auf der Erde möglich sind. Das Gefühl der Schwerelosigkeit, des Freien-Schwebens und Gleitens. Solche Erlebnisse tragen dazu bei, dass die Kinder den Aufenthalt im Wasser geniessen lernen. Die Wassergewöhnung steht am Anfang und ist der erste Schritt zum Erlernen der verschiedenen Schwimmtechniken.

Viele von unseren Schülern machen beim unserem Schwimmunterricht die ersten grundlegenden Wassererfahrungen. Um diesen Einstieg möglichst einfach zu gestalten, wird sehr viel gespielt. Das Phänomen Spiel ist in der Heilpädagogik ein Thema mit tausendfacher Anwendung. Es arrangiert den Schülerinnen und Schüler ein ganz persönliches Erleben und Experimentieren mit dem eigenen Bewusstsein. Um neue Bewegungsformen zu erlernen, wird dank des Spielens, die nötige Motivation und Neugier geschaffen. Von der Wassergewöhnung, über das Tauchen und ins Wasserspringen bis zum Beherrschen eines Schwimmstils kann sehr viel Zeit vergehen. Deswegen ist es uns wichtig, so oft und so früh wie möglich den Schwimmunterricht in unseren Stundenplan einzubauen.

Musik

Durch alle Schulstufen hindurch will und kann Musik Freude machen.Sie hilft uns beachtlich dabei, lustvoll die verschiedensten Fähigkeiten in den Kindern zu wecken, zu unterstützen und zu fördern.

Wir unterrichten Musik in allen Klassen – den jeweiligen Schülerinnen und Schülern und ihrem Entwicklungsstand und ihren Möglichkeiten angemessen.

Die elementare Musikerziehung mit Singen, Hören, Bewegung, Rhythmik, Körper-, Klang- und Schlaginstrumenten ist uns wichtig.

Auch der Aufbau eines gemeinsamen Liedguts durch die Jahre, bestehend aus bekannten (Volks-)Liedern und neuen themenbezogenen Liedern gehört dazu.

Ein vertieftes Heranführen an ein einzelnes Instrument kann später möglich werden, etwa das Flötenspiel oder auch das Spiel mit Klangstäben oder mit Leiern oder auch das bewusstere Ergreifen des ureigensten Instruments, der eigenen Singstimme im Zusammenklang mit den Anderen. Dazu kommen in höheren Klassen gerne die reflektierende Auseinandersetzung mit Musik, mit einer Komposition und einer Komponistenbiografie, auch das Kennenlernen “fremder” Musik anderer Kulturen oder das Betrachten der Alltagsmusik der Jugendlichen. Vom selbstverständlichen fraglosen Tun und Wahrnehmen zum Erüben einerseits und Bewusstwerden und Reflektieren und Urteilen andererseits wollen die Kinder und Jugendlichen ja geführt und begleitet werden in ihrer Schulzeit.

Daneben unterrichten wir mit Musik in allen Klassen und Klassen übergreifend:

Manches passende Lied kann uns freudvolle Hilfe sein, ein Unterrichtsziel leichter zu verfolgen und zu erreichen.

Auch arbeiten wir bewusst mit musikalischen Elementen, um Lernräume überhaupt erst zu öffnen: Eine Lernstimmung kann gestaltet werden, die Kinder geweckt, die Jugendlichen begeistert und geführt werden mit Musik. Das Lauschen und das sich Äussern können beide mit Musik gepflegt und erübt werden. Und wie viel mehr derlei “Anwendungsgebiete” der Musik könnten genannt werden …

Ein Letztes hier Erwähntes sei das der Gemeinschaftsbildung und Sozialisation: Wenn wir jeden Montagmorgen die Woche mit der ganzen Schulgemeinschaft singend und klingend mit einer Musikstunde beginnen, steht dieses Element im Vordergrund. Jede nimmt jeden tätig wahr, erlebt das Ganze und sich als tönenden wichtigen Teil im Ganzen.

Miteinander können wir Stimmungen erzeugen, einstimmig und mehrstimmig zusammenklingen, uns singend musizierend in die Jahres- und Festeszeiten einleben und vieles mehr.

So können also zwischen einer Erziehung zur Musik und einer Erziehung mit Musik drei grosse Wirkungsfelder der Musik in unserer Schule benannt werden:

1.Musik als Unterrichtsgegenstand in den Klassen

2.Musik als ordnendes, belebendes, heilendes Erziehungsmittel und

3.Musik als Gestaltungselement im Schulganzen.

Literaturverzeichnis:

Beilharz Gerhard (Hrsg.) (1989) Erziehen und Heilen durch Musik, Stuttgart: Verlage Freies Geistesleben

Frei-Renn, B. (2000) Viva viva la musica…., Zürich, Diplomarbeit Schweizerische Kodaly-Musikschule

Csloviecsek, M., Spychiger, M. (1998) Mus ik oder Mus ik nicht?, Hölstein: SVSF Verlag des Schweizerischen Verreins für Schule und Fortbildung

Waldemar Weber, E. (1999) Die vergessene Intelligenz, Zürich: Musikverlag PAN AG

Waldemar Weber, E. (1991) Schafft die Hauptfächer ab!, Plädoyer für eine Schule ohne Stress, Bern: Zytglogge Verlag


Gartenbau

Die Schülerinnen und Schüler lernen durch häufige praktische Arbeiten die Entwicklungen der Pflanzen und der dazugehörenden Tierwelt im Jahreslauf kennen. Sie werden dadurch vertraut mit den Notwendigkeiten, die die Pflege der Natur mit sich bringt.

Der Unterricht entwickelt sich im Lauf dieser Schuljahre von der Betreuung eines Gartenbeetes mit Säen, Setzen, Ernten und Bodenbearbeitung über die Kompost-, Blumen- und Beerenpflege bis hin zur vegetativen Pflanzenvermehrung. Die verschiedenen Arbeiten im Wald während der neunten Klasse haben eine grosse Bedeutung, erweitern sie doch den Horizont auch zeitlich: Was unsere Grosseltern pflanzten, ernten wir, und was wir pflanzen, werden unsere Enkel ernten. Diese zeitliche Dimension führt die Schüler und Schülerinnen stimmungsmässig von sich weg und verbindet sie mit der Welt.

Von den beiden Haupttätigkeiten der zehnten Klasse, der Pflanzenveredelung und dem Schneiden der Bäume, soll letzteres etwas näher betrachtet werden: Beim genauen Betrachten eines Über viele Jahre gewachsenen Obstbaumes ist es möglich, zu erkennen, wie sich der Baum von Jahr zu Jahr veröndert hat. Bei Kenntnis der Wachstumsgesetze lässt sich daraus auch ableiten, wie er sich in Zukunft etwa entwickeln wird. Wollen wir Über längere Zeit Früchte ernten können, so müssen wir in die Entwicklung des Baumes eingreifen, ihn schneiden und formen.

Aus überschauender Distanz wählen wir einige zu schneidende Aeste aus und versuchen, die Wachstumsgesetze des Baumes und unser Ziel miteinander in Einklang zu bringen. – Dann steigen wir in den Baum und führen die Schnitte aus. Darauf stellen wir uns wieder vor den Baum, betrachten das Resultat, wählen erneut Feste aus, die wir schneiden wollen und steigen erneut in die Baumkrone usw.

Hier haben wir ein ideales Übungsfeld für die jungen Menschen, die in diesem Alter sich intensiv mit Fragen ihrer Zukunft auseinandersetzen: Die genaue Betrachtung dessen, was schon geworden ist und das anschliessende, schrittweise Arbeiten an der gewordenen Gestalt im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung. – Das Wichtigste am Baumschneiden ist das, was wir als innere Fähigkeiten, als künstlerischen Rhythmus, als Lebenshaltung erarbeiten.

Ein Beispiel von einem Schulgartenprojekt in Deutschland 3. Klasse: 


Eurythmie

Vorausblickend wollen wir fragen: Welches sind die Aufgaben des Eurythmie – Unterrichts in der Oberstufe? Und: Welch ein Boden ist durch die ganze Unter- und Mittelstufe durch ihn bereitet worden, welche Keime wurden gelegt und welche Fähigkeiten geweckt?

Die Arbeit findet hier ohne Werkzeug, ohne Instrument statt: Dieses sind wir selber. Die Schüler lernen schreitend, springend und verschiedene Rhythmen gehend sich eingliedern in ein grosses Ganzes. An ernsten und heiteren Gedichten findet sich Gelegenheit, die plastizierende, formende Kraft der Lautgebärden vielfältig anzuwenden und zu erleben. Dies bedeutet jedesmal ein Aufbieten der Willenskräfte, ein Ergreifen der Gliedmassen mit innerer Anteilnahme und ein Befreien der Seele in die Weiten der Bewegung hinein und jedesmal ein Überwinden unkontrollierter Motorik.

Weiter ist ein unschätzbares Erlebnis die Gruppenarbeit an grossflächigen geometrischen Formen. Es heisst, sich mitten in dem Durcheinander vieler Bewegungsabläufe zu orientieren, die unsichtbaren geometrischen Linien nie zu verlieren, sich ständig einzufügen und zur rechten Zeit den richtigen Platz zu erreichen. Das bedeutet, vorne, hinten, rundherum aufpassen und mitgestalten an der gemeinsamen Sache. Kann das Geübte zum Abschluss an einer Schulfeier aufgeführt werden, so ist oft nicht erkennbar, wieviel unendliche Mühe und Willensanstrengungen dahinter verborgen sind, weil alles so übersichtlich und selbstverständlich aussieht. Und doch sind es gerade diese Anstrengungen, diese langen Werdeprozesse, die tief und einschneidend die Entwicklung der Jugendlichen mitgestalten.

In der 9. Klasse steht der Jugendliche an einem Neubeginn. Er merkt oft selber gar nicht sehr viel mehr von diesem Übergang, als dass er zu dem Altvertrauten keinen rechten Zugang mehr findet. Jetzt muss ein neuer Ansatzpunkt gefunden werden, und dieser lautet: Was der Schüler bis jetzt kennengelernt hat, soll er in Zukunft neu mit nachfühlendem Bewusstsein erkennen. Er lernt, die Gesetze zu verstehen, die im Sprachlichen und Musikalischen vorhanden sind. Das geht anfänglich recht mühsam und nur in bescheidenem Ausmass. Aber mit der Zeit wird das alles wiederum besser gehen, und die Anforderungen können aus dem polaren “Richtig-Falsch” und dem “Schwarz – Weiss” erweitert werden zu immer subtileren und reichhaltigeren Gestaltungen.

An dieser Stelle kann man sich einmal fragen: Was tut denn der Eurythmisierende eigentlich, und wie kann man das verstehen lernen? – Ich möchte versuchen, diese Fragen mit drei kleinen Erlebnisbildern von der Seite des rhythmisch Bewegten in der Musik zu beleuchten.

Erstes Bild: Wir versetzen uns für kurze Zeit in einen geübten Snowboard – Fahrer: Wir sind gut trainiert, haben je länger, je mehr so richtig Spass an der Sache, weil wir, die äusseren Hindernisse inzwischen meistern. Ja, sie reizen uns sogar, mit möglichst grosser Geschicklichkeit unsere Künste anzuwenden. Mit Leichtigkeit gleiten wir durch den weichen, federnden Schnee, ziehen nach eigenem Rhythmus Bogenmuster, bauen kurz einen Sprung ein und halten durch mehrmaliges, sich verstärkendes Schwingen unvermittelt an. – Dieses Spiel mit Bewegung, Dynamik und Geschwindigkeit ist etwas Herrliches! Aber wie sollen wir es bezeichnen?

Ein zweites Bild: Diesmal setzen wir uns ins hohe Gras an das Ufer eines Wasserfalles. Wir sehen, wie das Wasser von Stufe zu Stufe heruntersprudelt und -quirlt und schliesslich munter über die Steine fortspringt. Jetzt entdecken wir ein Fischlein, das sich im Spiel der Wasserwellen herumtummelt: Wie es springt, sich dreht und wendet, leicht schlängelnd davonzischt, wieder zurückkehrt, kunstvolle Saltos vollführt, ja schliesslich mit einem leichten Sprung den Wasserfall überwindet. Und wieder: Wie soll man das bezeichnen, was da so herrlich anzuschauen ist?

Ein drittes: Ich sitze an meinem Schreibtisch und arbeite. Nebenan spielt meine Nachbarin Geige. Plötzlich horche ich aufmerksamer hin: Elisa übt. Immer wieder die gleiche Stelle! Was übt sie denn? – Jetzt fällt’s mir auf: Sie übt, ihre Melodie so leicht und lebendig zu spielen, wie der Fisch im Wasser herumturnt. Da merke ich, dass alle die oben beschriebenen Bewegungsfreuden ja eng verwandt sind mit musikalischem Geschehen. Nicht wahr, da wird plötzlich klar: Wenn wir beim Musikhören unsere Seele mitturnen lassen und wahrnehmen, wie uns die Musik auf ihre Wellen, Sprünge und Wirbel, aber auch in ausgedehnte Weiten mitnimmt, tut uns das unendlich gut und befreit unsere Seele.

Nun sind die geschilderten Bilder etwas derbe Vergleiche, denn die Musik kann noch in ganz andere Erlebniswelten vordringen: Zum Beispiel in eine Klangwelt, die auch Farberlebnisse hervorrufen kann, oder in die Seelenstimmungen der Heiterkeit, Freude, Traurigkeit und des Ernstes. Immer wird der Eurythmisierende der Dynamik eines musikalischen Motivs so lange nachspüren, bis es ihm gelingt, es in ein Bewegungsbild zu übertragen, das der Musik entspricht. Er wird also versuchen, – die musikalischen Gesetze wahrnehmend – sein Erlebnis mit seinen Bewegungsmöglichkeiten sichtbar werden zu lassen.

Damit sind wir beim Hauptthema unseres Artikels angelangt: In der Oberstufe werden Ensemble-Formen erarbeitet. Das bedeutet, dass ein Musikstück, ein Gedicht oder eine Geschichte, aber auch stumme Auftaktformen gemeinsam einstudiert werden. Dies schliesst eine Choreographie und all die vielen Gestaltungen ein, die nötig sind, bis der Erlebnisgehalt dem Zuschauer voll sichtbar wird.

In dieser grossen, ja grossartigen Arbeit sind nun all die pädagogischen Perlen versteckt, die es ermöglichen, beim heranwachsenden Menschen Fähigkeiten zu veranlagen und zu wecken wie zum Beispiel folgende:

  • Lernen, das Eigene, oft Allzumenschliche zurückzustellen, um dafür ganz und ausdauernd in eine Stimmung einzutauchen, sie auszuhalten, ja mehr, sie selber gestaltend hervorzurufen.
  • Nicht wahr, wie schnell sagt man: Ich habe es begriffen. Hier geht es darum, es tun zu können, sofort, auch richtig und mit Ausdauer.
  • Ein Geheimnis ist auch in den choreographischen Formen verborgen. Im Moment, wo wir mit einer Form beginnen, sei es Musik oder Sprache, müssen wir die ganze Form in uns drin haben. Wir müssen sie sozusagen verschlucken, bis sie in all unseren Fasern drinsteckt, denn denken können wir sie im Tun nicht mehr, da muss man sie plastizieren, gestalten, sozusagen in den Raum verschenken.

So werden durch die Eurythmie verschiedene, für die spätere Lebenspraxis allerwichtigste Fähigkeiten veranlagt und geübt. Diese Fähigkeiten werden in Zukunft immer mehr gefragt sein.

Ob die Keime, die in der Eurythmie veranlagt werden, später wirklich zum Tragen kommen, hängt natürlich nicht nur von dem blossen Vorhandensein dieses Faches ab, sondern davon, ob sich die Jugendlichen willentlich in die Prozesse hineinbegeben konnten.


Sportunterricht

Der Sportunterricht ist fest in unserem Stundenplan verankert, weil er die Gesundheit fördert, der Erziehungsprozess unterstützt und Spass macht!

Bewegung ist ein wichtiges Mittel um Freude, Entspannung und Geselligkeit zu empfinden. Sport und Bewegung allgemein tragen zu unserem Wohlempfinden und unserer Gesundheit bei. Bei den jüngeren Schülerinnen und Schüler wollen wir die Freude an der Bewegung unterstützen und sie im Spiel für das soziale Miteinander motivieren. Die älteren Schülerinnen und Schüler sind zum Teil sehr wohl an der Eishockey- und Fussballiga interessiert.

Dieses Interesse wahrzunehmen und für unseren Sportunterricht umzusetzen, damit alle davon profitieren können sind angenehme Herausforderungen.

Das Ziel des Schulsportes ist es in optimaler Weise unser heilpädagogisches Angebot abzurunden. Der Sportunterricht trägt in wesentlichem zur Persönlichkeitsbildung bei, indem er die Motorik, die soziale Kompetenz und die psychischen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler fördert. Nicht nur der soziale Aspekt spielt hier eine grosse Rolle sondern auch die eigene Beziehung zum Körper wird hier angesprochen. Das Turnen ermöglicht es, die eigene Kraft und Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen. Eine Stunde Schulsport ist dafür natürlich nicht genug. Deswegen sehen wir es auch als unsere Aufgabe an, die Schülerinnen und Schüler zu sportlichen Aktivitäten in der Freizeit zu motivieren. Das Wesentliche ist und bleibt dabei die Zusammenarbeit mit den Eltern.

Manche Dinge, die ich nicht verstehen kann, für die ich keine Worte habe, zu denen ich über Gedanken keinen Zugang habe, kann ich über Bewegung be-greifen. Ich kann mich meinen Gefühlen, Träumen und inneren Bildern nähern- Ich kann sie handeln verstehen lernen und mit anderen teilen. Körper und Bewegung sind Spiegel meiner inneren Bewegtheit. Bewegung ist für mich eine Öffnung, ein Fenster zur Farbigkeit des Lebens. Die Freude, die Energie, der Ideenfluss, die durch Bewegung ausgelöst werden, kann ich nutzen, um meinen Alltag bunter zu gestalten. Ich entdecke mich, den anderen und die Gemeinschaft immer neu. Ich lerne die Antworten, die mir mein Körper gibt, wahrzunehmen. Mich bewegen, heisst auf dem Weg sein, mich selbst so annehmen,
wie ich bin.

Marie-Claude Bovay


Textiles Werken

Im Vordergrund der Lektionen im Textilen Werken stehen die Auseinandersetzung mit den verschiedensten Materialien, die Schulung der Sinne, die Gemeinschaftsbildung durch das Arbeiten in Gruppen, die individuelle Förderung der Fein- und Grobmotorik und das Erlernen der traditionellen Textiltechniken.

Im Vordergrund der Lektionen im Textilen Werken stehen die Auseinandersetzung mit den verschiedensten Materialien, die Schulung der Sinne, die Gemeinschaftsbildung durch das Arbeiten in Gruppen, die individuelle Förderung der Fein- und Grobmotorik und das Erlernen der traditionellen Textiltechniken.

Das Wichtigste überhaupt, so scheint uns, ist den Schülern und Schülerinnen zu vermitteln, dass sie mit ihren Händen etwas bewirken können. In den unteren Klassen sollten sie die Erfahrung machen: ” ich kann mit meinen Händen die Welt verschönern”, in den oberen Klassen: “ich kann mit meinen Händen die Welt verändern”

Der Lehrplan im Textilen Werken nimmt Rücksicht auf die Interessen und Möglichkeiten der Kinder und Jugendlichen, sowie auf deren Lebensalter. Die Arbeiten sind so gewählt, dass sie Herausforderungen sind und gleichzeitig Erfolgserlebnisse möglich werden, diese sind letztlich die beste Motivation. Die traditionellen Textiltechniken eignen sich gut, um die Tätigkeit in ein nützliches, brauchbares Produkt münden zu lassen. Das Beherrschen dieser Techniken ist letztlich auch eine Möglichkeit die eigene Freizeit zu gestalten.

Das Spektrum der verschiedenen Tätigkeiten und Techniken umschliesst nähen, sticken, färben mit pflanzlichen und synthetischen Farbstoffen, knüpfen, filzen, häkeln, stricken, flechten, weben. Neben allen “weichen” textilen Materialien, wird auch mit Leder, Ton, Speckstein, Draht und Papier gearbeitet. Gestaltet wird in der Fläche und im 3-dimensionalen Bereich.

Die Kinder und Jugendlichen können bei allen Arbeiten individuelle Gestaltungsimpulse ausleben, weil individuelles Gestalten, künstlerische Tätigkeit immer auch mit Identität, Identitätsbildung und Stärkung des Selbstwertgefühls zu tun haben.


Nicht textiles Werken

Durch Er – greifen zu einem vertieften Be – greifen. 

Schon das kleine Kind möchte die Welt ergreifen und formt die ersten Figuren im Sandkasten. Für uns ist es Spiel, aber für das Kind ist es eine ernste Tätigkeit und eine seiner ersten Arbeiten. Dies wird im Kindergarten mit Knetwachs, in den ersten Schuljahren mit Ton aufgegriffen und weitergeführt. Themen aus dem Unterricht werden mit den Händen “ergriffen” und so noch mit anderen menschlichen Ebenen “begriffen”.

Später wird dies mit Holz, Metall und Stein weitergeführt. Ein Prozess vom weichen, bildsamen zum immer härter werdenden Material, dass auch immer stärkere Kräfte von den Jugendlichen abverlangt.

In der 5. – 6. Klasse können wir an den Kindern eine deutliche Veränderung wahrnehmen. Sie wachsen mehr in ihre Glieder, werden grösser und streifen schon einen Teil ihres kindlichen Wesens ab.

In diese Zeit fallen nun einige neue Fächer. Sie bekommen einen ersten Einblick in die Mechanik, die Fächer Gartenbau und Handwerk treten neu in den Stundenplan.

Sie sehen sicher den Zusammenhang: Es treten langsam neue Verhältnisse im eigenen Körper auf, die Glieder werden länger, auch in ihrer Ausdrucksweise werden sie noch eigenwilliger. Die neuen Fächer sollen nun helfen, dass sich die schon fast Jugendlichen, selber wieder neu finden können.

Mit einer grossen Freude und Begeisterung kommen die Kinder nun in die Werkstatt gesprungen, nun darf ja “gewerkelt” werden. Etwas zu gestalten, anzufertigen, scheint ein grosses Bedürfnis zu sein, würden die Kinder sonst kaum so gesprungen kommen. Wie können wir nun diese Begeisterung aufgreifen und über die vielen Jahre Unterricht beibehalten?

Was stelle ich in den Vordergrund, das Künstlerische oder das Handwerkliche, oder geht beides Hand in Hand?

Heisst es doch zuerst einmal, alle mehr oder weniger unbekannten Werkzeuge und Arbeitsschritte an einfachen Arbeiten kennenlernen. Wir führen nicht extra Sägeübungen aus, sondern wählen die Arbeiten so, dass wir die vielen verschiedenen Holzsägen an einfachen Arbeiten benützen und ein schräger Schnitt kein Unglück ist. (Dies gilt für alle Werkzeuge und Arbeiten.) Strickleitern, Brieföffner, Küchengeräte u.ä. Die Arbeiten werden zugesägt und mit dem Beil oder Ziehmesser in eine grobe Form gebracht. Diese Grundform wird absichtlich nicht mit der Bandsäge zugesägt, ergeben sich doch bei mit dem Beil der dem Ziehmesser hergerichteten Gegenständen, viel abwechslungsreichere Formen, die die Kinder anschliessend mit der Raspel aufgreifen, mit der Feile und dem Schleifpapier in einen gebrauchsfertigen Zustand bringen.

Ende 5. Klasse bis zur 8. Klasse stehen Arbeiten mit dem Schnitzmesser im Vordergrund, von einfachen Butterbrettchen bis zu anspruchsvollen Obstschalen. Wer schon einmal geschnitzt hat, weiss, dass dies eine sehr anspruchsvolle Tätigkeit ist, im Handwerklichen müssen wir die Holzmaserung speziell berücksichtigen, auf der künstlerischen Seite ist jeder Schnitt ein abgeschlossener Prozess von ins Holz eindringen und wieder herausführen. Das was ich entferne bildet schon eine kleinen Innenraum, denn ich füllen muss.

In diesen ersten Jahren Werken werden aber noch viele andere Themen und Techniken aufgegriffen und erlernt. Viele Themen des Hauptunterrichts können gut in der Werkstatt aufgegriffen werden. Geometrie – Haben sie schon mit verbundenen Augen die platonischen Körper modelliert? Tierkunde – Tiere modellieren und aus Speckstein oder Holz schnitzen, es entsteht ein schönes Resultat und dieses Tier kenne ich ganz besonders gut. Mechanik – Nussknacker oder ein Windrad zeigen mir die Mechanik in der Praxis. Aber auch menschliche Gestalten aus Geschichten modellieren bringen mir meinen eigenen Körper in seinen Proportionen näher.

Vor dem Übergang zur Werkstufe steht ein grosses Projekt an, ihr Theaterspiel. Dies hat auch im Werkunterricht seine Auswirkung, müssen doch die Kulissen geschreinert werden. So ist das Hauptsächliche in diesem Schuljahr das Schreinern, wir fertigen einfache, kleinere Möbel an, um alle Tätigkeiten die beim Kulissenbau auf uns zukommen, kennenzulernen.

Ein grosses Bedürfnis ist in diesem Alter für die Schülerinnen und Schüler auch immer, eigenen Schmuck herzustellen. Diesem kommen wir entgegen, indem wir Schmuckstücke aus Silber, Edelhölzern, Messing, Perlmutt etc. entwerfen und ausführen.

WAH, Wirtschaft, Arbeit, Haushalt

Wir kochen mit Liebe und Freude.

Das Kochen ist bei uns ein wichtiger Bestandteil des Unterrichts. Es beginnt schon in der Grundstufe mit backen von feinen und gluschtigen Sachen. In der Mittel- und Oberstufe wird der Kochunterricht auch als soziale Tätigkeit verstanden, kocht doch immer die eine Hälfte für die Anderen ein feines Essen.

Die Mithilfe in der Schulküche ist für alle Schülerinnen und Schüler eine Bereicherung.

Der Ausstellungsmacher Roger M. Buergel hat gesagt, dass sich künstlerische Intelligenz nicht nur in Fotografie, Skulptur und Malerei zeige, sondern auch in der Küche. Darum hat er Adrià zur documenta geholt.

Das Fach WAH umfasst natürlich einiges mehr als Kochen. Wir haben für diesen Bereich Fachlehrpersonen, die das Fach gemäss LP21 abdecken.